Author granted license

Creative Commons Attribution-NonCommercial-ShareAlike 4.0 International

Document Type

Book Chapter

Publication Date

1994

Editor(s)

C. Ott & H. Schafer

ISBN

3161463552

Publisher

Verlag Mohr and Siebeck

Language

deu

Abstract

Diese Abhandlung versucht, verschiedene Probleme des Immaterialgüterrechts zu vereinheitlichen, indem von einer einzigen Perspektive ausgegangen wird, nämlich der des Marktversagens. Aus ökonomischer Sicht sollte die Frage, ob Immaterialgüterschutz für eine bestimmte Branche oder ein bestimmtes lmmaterialgut gewährt werden sollte, zum Großteil von einem komparativen Institutionen- Ansatz abhängen. Mit anderen Worten, eine Analyse, ob die Einführung von Immaterialgüterrechten allokationseffizient ist, befaßt sich mit der Frage, ob die Unvollkommenheiten einer Rechtsordnung mit Immaterialgüterschutz mehr oder weniger kostspielig wären als jene Unvollkommenheiten, die ansonsten bestünden. Obwohl es sich hierbei letztlich um eine empirische Frage handelt, ist es doch möglich, einige plausible Hypothesen aufzustellen. Der grundsätzliche Ausgangspunkt ist folgender: Damit ein auf Marktgrundsätzen basierendes Immaterialgüterrechtssystem wie Urheberrecht und Patentrecht ökonomisch gerechtfertigt ist, muß eine "Asymmetrie von Marktbedingungen" bestehen. Einfach ausgedrückt, (1) in Ermangelung von Immaterialgüterrechten muß Marktversagen vorliegen, (2) bei Existenz von Immaterialgüterrechten muß der Markt funktionieren. Das grundsätzliche Problem des Marktversagens, das üblicherweise als Rechtfertigung für Immaterialgüterschutzordnungen angeführt wird, ist dem Leser vermutlich vertraut: Es wird gemeinhin als Problem des "öffentlichen Gutes" bezeichnet. Was weniger bekannt sein dürfte ist die Tatsache, daß ein derartiges Marktversagen nur die eine Hälfte der Voraussetzung darstellt: Die andere Vorbedingung ist, daß nach Einführung eines Immaterialgüterschutzes weniger kostspielige Marktunvollkommenheiten existieren als vorher.

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